Bayer/Feddersen/Hultén/Pieczonka — Haus kaputt — Haus heile

16. Mai bis 5. Juli 2009
Caroline Bayer, Dennis Feddersen, Sofia Hultén, Katrin Pieczonka

Anlass für die Ausstellung mit vier Raum Installationen ist die Wiedereröffnung des Springhornhofs nach der umfassenden Sanierung des Ausstellungstraktes im Winter 2008/09.

Treppen wurden verändert, Wände gedämmt, Fenster ausgetauscht, Durchbrüche geschaffen. In dem seit vielen Jahrzehnten nur wenig veränderten Raumgefüge des Springhornhofs eröffnen sich neue Perspektiven und Strukturen, die die Nutzung der Flächen und die Regie der Ausstellungen verändern werden. Am Ende des ersten Bauabschnitts im Frühjahr 2009 deuten sich diese neuen Möglichkeiten erst an. Der Ausstellungsbetrieb geht weiter, aber der Umbau ist noch nicht abgeschlossen.

Mit Caroline Beyer, Sofia Hultén, Dennis Feddersen und Katrin Pieczonka werden vier Künstler der jüngeren Generation eingeladen, denen es auf sehr unterschiedliche Weise gelingt, den Ausstellungsraum auf seine Möglichkeiten und Funktionen zu befragen.

Caroline Beyer (*1973) schafft mit ihren schwarzweißen Wand- und Bodenzeichnungen die Illusion anderer möglicher Räume und verändert subtil die Wahrnehmung des vorgegebenen Raumgefüges.
In den Bildern der Malerin Katrin Pieczonka (*1972) schieben sich Innenräume zu unklaren Gebilden ineinander. Angedeutete Bildräume lösen sich durch überlagernde Ebenen in der Bildfläche wieder auf. Die so erschaffenen Bilderwelten lassen über die eigene Wahrnehmung nachdenken, darüber, wie man sich ein Bild über sich und seine Welt macht.

Dennis Feddersens (*1979) ausufernde Installationen aus verschiedenen Kunststoffen sind wie Parasiten, die sich einen Raum erschließen. Zugleich gehen diese Parasiten eine Symbiose mit dem Raum bzw. mit einzelnen Architekturelementen ein, auf die sie reagieren. So wird der Raum selbst, in dem sich die Arbeiten ausbreiten, zum Thema.

In Sofia Hultens (*1972) Videoinstallation wird der Prozess von Entstehung, Wandel und Verfall eines Gegenstandes unterlaufen und umgekehrt. Mit viel handwerklichem Einsatz wird eine alte Kommode der Metamorphose vom Sperrmüll zum gepflegten Möbelstück und retour unterzogen. Unweigerlich wird sie auf diese Weise Teil eines konzeptuellen Kunstwerks. Damit kommentiert Sofia Hulténs Arbeit nicht nur indirekt den Umbauprozess, dem das Gebäude des Springhornhof selbst in den vorangegangenen Monaten unterzogen wurde, sondern auch dessen Funktionswandel vom Kuhstall zum Ausstellungs- und Produktionsort für Kunst.