ODIOUS — Be-Züge (1985)

 Gisela v. Bruchhausen, geb. 1940 • Klaus Duschat, geb. 1955 • Klaus H. Hartmann, geb. 1955 • Gustav Reinhard, geb. 1950 • Hartmut Stielow, geb. 1957 • David L. Thompson, geb. 1951

Die Mitglieder von ODIOUS (engl. widerwärtig) hatten sich bereits als Künstlergruppe formiert, arbeiteten jedoch bisher jeder für sich an Skulpturen, deren Material und Formenvokabular Industrieanlagen und Schrottplätzen entstammte. Für ihren Beitrag zum Projekt KUNST-LANDSCHAFT arbeiteten sie gemeinschaftlich an einer Installation, deren Bestandteile keiner Einzelperson zuzuweisen waren.
Die Künstler suchten sich keinen Platz in der Abgeschiedenheit intakter Natur, oder idyllischer Landschaft, sondern nahmen Bezug auf eine stillgelegte Bahnlinie am Ortsrand; Relikt der industriellen Erschließung der Landschaft.
Die mehrteilige Skulptur verweist formal und inhaltlich auf einen dynamischen Prozeß. Sie besteht aus kantigen Felsbrocken und Stahlelementen, die sich weder als assoziationslose Konstruktionen, noch als Industrieschrott eindeutig zuordnen lassen. Die Anordnung inmitten einer zirkelförmigen Wegeführung erinnert an eine Rangierscheibe. Der Weg endet an zwei Stahlplatten, zwischen denen ein schmaler Spalt den Blick auf einen frei stehenden Baum am anderen Ufer eines kleinen Sees freigibt.