BLUME 2000
Regula Dettwiler, Erik T. Øckenholt, Peter Pommerer, Brigitte Raabe, Hildur Jónsdóttir, Miron Schmückle, Ina Hattbier, Peter Rösel
2. April – 21. Mai 2000
In der ersten Ausstellung des Springhornhof im neuen Jahr gedeiht es üppig. Gezeigt wird eine Auswahl aktueller künstlerischer Positionen zur Beziehung von Kunst und Natur. Die Fotografien, Filme, Zeichnungen auf Wänden und Papier, die Installationen aus lebenden und künstlichen Materialien verbindet ein gemeinsames Motiv: Blumen.
Ein Umstand, der sich als wenig aufschlussreich erweist sobald man versucht hinter die blühenden Oberflächen zu schauen. Zu unterschiedlich ist die Funktion floraler Motive in den einzelnen Arbeiten. Um gezüchtete, sortierte Natur geht es in den Installationen aus lebenden Pflanzen von Brigitte Raabe. Peter Rösels aus Uniformen genähte Orchideen locken den Betrachter – vertraut und fremd zugleich. Erik Torp Øckenholts Fotos von dänischen Rentnerinnen mit ihren Lieblingsblumen untersuchen die persönliche Beziehung des Menschen zu den Pflanzen seiner Umgebung.
Wenn es etwas gemeinsames bei diesen Arbeiten gibt, dann ist es vielleicht die Erfahrung der Fragwürdigkeit verbindlicher Ordnungen. Die Trennung in „künstlich“ und „natürlich“ lässt sich heute nicht mehr vorbehaltlos vollziehen. Unsere Vorstellungen von „Natur“ und wie wir mit ihr umzugehen haben, werden mehr und mehr Verhandlungssache von Ökologen, Politikern und Künstlern.
In diesem Zusammenhang kann das Blumenstereotyp wieder Sinn machen. Verschiebungen und Brüche lassen sich anhand eines vertrauten Repertoires mitunter eher untersuchen, als am nie da gewesenen.