Jean Clareboudt – Windberg (1981)

Jean Clareboudt, Windberg 1981
Jean Clareboudt, geb. 1944 in Lyon/Frankreich, gest. 1997

Windberg« lautet seit jeher der Name der nur 90 Meter hohen Endmoräne zwischen den Dörfern Ilhorn und Sprengel. In der flachen Gegend bot sich hier ein weiter Ausblick in die Landschaft.
Jean Clareboudt besetzt diesen Platz an seiner höchsten Stelle mit einem kreisförmigen Areal aus Findlingen. In der Mitte wurde eine gewaltige Ringscheibe aus rostigem Stahl leicht schräg auf drei größere Findlinge aufgesetzt. Formensprache und Material der Installation lassen an ein Observatorium, Schutzschild oder prähistorischen Kultplatz denken.
Diese Anhöhe, die zur Entstehungszeit des Objekts noch einen weiten Ausblick in die Umgebung ermöglichte, war für den Künstler einer jener Orte, »deren Topografie eine Herausforderung jenseits jeglicher nützlicher Aktivität bedeuten und die daher häufig spielerische und spirituelle Sehnsüchte in sich bergen und extrem damit belastet sind.«
Trotz seiner Monumentalität wirkt das Objekt nicht als Fremdkörper. Farbe und Wirkung von Stein und Metall verändern sich unter dem Einfluß von Tages- und Jahreszeiten. Klettert man über die Findlinge hinweg, gelangt man zu einem höhlenartigen Raum unter der Ringscheibe. Licht fällt durch die Öffnung. Auf das Metall prasseln Regen und Hagel; der Wind pfeift darüber hinweg.