Eva Castringius — Back Country

9. April – 5. Juni 2011

In einer auf die Architektur des Kunstvereins bezogenen Installation, stellt Eva Castringius Malerei und Fotografie in einen ungewöhnlichen Dialog über das Thema Landschaft. Visuelles Material sind industriell geprägte Regionen im Südwesten der USA. „Ich arbeite mit reduzierten Bildelementen und setze architektonische Formen auf leuchtende Untergründe. Im Wechselspiel von Farbtransparenz und Farbdichte wird das Bild zur Projektionsfläche eines unendlichen Raumes.“

Gefördert durch das Land Niedersachsen, Consulate General of the United States of America, Mykita. Handmade in Berlin und Eidotech

Andrea Winkler — Famous Quotes by Famous People

18. Juni – 28. August

Die künstlerische Arbeitsweise von Andrea Winkler ist zwischen ortsspezifischer Installation, Objet trouvé und Skulptur angesiedelt. Mit ihren einfachen, fast beiläufig wirkenden Interventionen und verfremdeten Wiederaufführungen von Versatzstücken aus der Alltagswelt in Form von Objekten, gefundenen oder modifizierten Materialien und räumlichen Eingriffen, verwandelt sie vertraute Räume in komplexe dreidimensionale Collagen.
Für die Ausstellung im Kunstverein Springhornhof hat sie eine raumgreifende temporäre Installation aus alltäglichen Materialien wie Ink Jet Prints, Styroporplatten, Holz, Pappe, Bauschaum, Folie, Stoff, Absperrketten, Pfeiler, Magazinseiten, Papier und Acrylfarbe entwickelt, die sich direkt auf die räumliche Situation bezieht, vor Ort erarbeitet wurde und sich an einigen Stellen mit einer für die Dauer der Ausstellung angebrachten, zeichenhaften Wandmalerei verbindet.

Ähnliche Objekte tauchen in unterschiedlichen Kombinationen und Variationen in allen drei Räumen des Springhornhofs auf. Es entsteht eine szenisch angelegte Choreografie, die als präzise gesetzter Parcours durch die Räumlichkeiten auf zwei Stockwerken führt und diese zu einer in sich geschlossenen „Raum-Collage“ verknüpft.

So wird die heterogene Ausstellungssituation in den ehemaligen Ställen und Dachböden eines historischen landwirtschaftlichen Gebäudes, dessen unsprüngliche Nutzung man noch erahnt, zu einer wichtigen und Form gebender Komponente, die nicht nur eine Bühne liefert, sondern auch zum Anteil der Arbeit wird. Der Ausstellungsraum, aber auch der Betrachter werden als wesentliche „Akteure“ mit thematisiert.

Räume – auch die so genannten „White Cubes“ in Museen und Kunstinstitutionen – sind strukturiert durch ihre Architektur, Objekte und Arrangements, die von einer gewissen sozialen Funktion erzählen und regeln wie wir uns darin aufhalten und benehmen. Andrea Winkler interessiert, wie die von ihr inszenierten Objekte und Wandmalereien mit den existierenden Räumen interagieren und welche Emotionen und Gefühle sie auslösen können. Dabei geht es ihr um die physischen und psychologischen Qualitäten eines Raumes, von Materialien und Objekten.

Die einfachen Setzungen und teilweise subtilen Verfremdungen sind weniger »minimal« im traditionellen Sinne, es eröffnet sich vielmehr ein ambivalenter Assoziationsraum, der in seiner Transgressivität Momente der Erwartung, des Verlustes und Begehrens anklingen lässt.

Andrea Winkler (*1975 in Zürich) hat an der Slade School of Fine Art, London und der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg bei Wolfgang Tillmans, Cerith Wyn Evans und Gisela Bullacher studiert. Ihre Arbeiten wurden u.a. in der Kunsthalle St. Gallen, im Kunsthaus Hamburg, im Argauer Kunsthaus, bei Anthony D‘Offay, London, in der Tanya Bonakdar Gallery, NY und im Kunstverein Harburger Bahnhof gezeigt. Die Ausstellung im Kunstverein Springhornhof ist ihre erste größere Einzelausstellung.

Claudia Mucha —Landfriedensbruch

Von friedlicher Natur kann keine Rede sein. Land wird vermarktet, versiegelt oder verbaut. Die Fotografien von Claudia Mucha (*1971 in Wolfratshausen, Bayern) zeigen nicht nur die direkten Auswüchse der Wachstumsökonomie. Auch Klimawandel und steigender Energieverbrauch, die zu grundlegenden Transformationen der Landschaft führen, werden thematisiert. Daher hat sich unserer Bild von Landschaft tiefgreifend verändert. Claudia Mucha reflektiert den Blick auf die Natur in seiner ganzen Gebrochenheit.

Landfriedensbruch ist eine Straftat gegen die öffentliche Ordnung. Die erste Ordnung, die es im allgemeinen Interesse zu beachten gilt, sind jedoch die Formen der Selbstorganisation von Natur.

Gefördert durch das Land Niedersachsen, den Lüneburgischen Landschaftsverband und die Volksbank Lüneburger Heide eG.

Heinrich Riebesehl — Äcker & Häuser

3. September – 23. Oktober 2011 

Heinrich Riebesehl (*1938 in Lathen an der Ems; † 2010 in Hannover) hat die künstlerische Fotografie in Deutschland seit den 1970er Jahren maßgeblich geprägt. Als Fotograf, Dozent und Kurator trug er mit seinen, vorwiegend in Norddeutschland entstandenen, „lakonischen Fotografien einer lakonischen Gegend“ (Peter Sager) wesentlich zu einer Erneuerung der Dokumentarfotografie bei.

Die Motive seiner seit Mitte der siebziger Jahre entstandenen Serien „Agrarlandschaften,“ „Dorfansichten“ oder „Gewerbebauten“ fand er in Ortschaften wie Hodenhagen, Jeddingen oder Hanstedt. Riebesehl erweist sich darin als Entdecker einer spröden, oftmals melancholischen Schönheit des Banalen und Alltäglichen.

Für seine intensive fotografische Auseinandersetzung mit der Topografie der norddeutschen Kulturlandschaft wurde er u.a. 1982 mit dem Sprengel-Preis für Bildende Kunst der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und dem Niedersächsischen Kunstpreis 2000 ausgezeichnet. Seine Werke sind in bedeutenden europäischen und amerikanischen Museen und Privatsammlungen vertreten.


Guy Allott — Magic & Loss

29. Oktober  – 19. Dezember 2011

Für den britischen Maler Guy Allott (*1972, lebt in London) stehen seit gut zwei Jahren Bäume im Mittelpunkt seiner Arbeit. Oft sind es Wälder am Rande von Städten und Siedlungen oder auch städtische Gärten und Parks, in denen Guy Allott die Motive findet.

Während Aquarelle einzelne Bäume oder Blicke in das geheimnisvolle Dickicht von Wäldern zeigen, so wie Guy Allott sie vorgefunden hat, sind die Bäume auf seinen Ölbildern mit animistischem Vergnügen in eigenartige Wesen verwandelt worden. Sie stehen angewurzelt in Landschaften, die in ihrer Dramatik an die Bilder der deutschen Romantik erinnern. Irritierend sind die riesigen Löcher in ihren Stämmen, die den Blick freigeben auf den Bildhintergrund. So entstehen Bilder im Bild und zugleich ein Spiel mit dem Motiv des Durchblicks oder Fensters, wie es sich in der Landschaftsmalerei seit der Renaissance entwickelt hat.

Die Konstruktion von Landschaft als kultureller Kategorie, die auch die Darstellungen in der Landschaftsmalerei seit jeher beeinflusst hat, wird hier mit einem Augenzwinkern ins Bild gesetzt. Die Dinge ändern sich und bleiben doch dieselben…

In Deutschland ist dies die erste instituionelle Einzelausstellung Allotts, der 2009 in der Ausstellung East End Academy in der Whitechapel Gallery in London teilgenommen und in den letzten Jahren international ausgestellt hat.

Gefördert durch das Land Niedersachsen

Heinrich Riebesehl // ÄCKER & HÄUSER

3. Septpember – 23. Oktober 2011

Riebesehl

Heinrich Riebesehl (*1938 in Lathen an der Ems; † 2010 in Hannover) hat die künstlerische Fotografie in Deutschland seit den 1970er Jahren maßgeblich geprägt. Als Fotograf, Dozent und Kurator trug er mit seinen, vorwiegend in Norddeutschland entstandenen, „lakonischen Fotografien einer lakonischen Gegend“ (Peter Sager) wesentlich zu einer Erneuerung der Dokumentarfotografie bei.

Die Motive seiner seit Mitte der siebziger Jahre entstandenen Serien „Agrarlandschaften,“ „Dorfansichten“ oder „Gewerbebauten“ fand er in Ortschaften wie Hodenhagen, Jeddingen oder Hanstedt. Riebesehl erweist sich darin als Entdecker einer spröden, oftmals melancholischen Schönheit des Banalen und Alltäglichen.

Für seine intensive fotografische Auseinandersetzung mit der Topografie der norddeutschen Kulturlandschaft wurde er u.a. 1982 mit dem Sprengel-Preis für Bildende Kunst der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und dem Niedersächsischen Kunstpreis 2000 ausgezeichnet. Seine Werke sind in bedeutenden europäischen und amerikanischen Museen und Privatsammlungen vertreten.