Ralf Peters – M I X: Pressetext

Ralf Peters
M I X
Fotografien & Zeichnungen
24. März – 20. Mai 2001

Bekannt geworden ist der Lüneburger Ralf Peters (*1960) mit architekturbezogenen Modellen und Zeichnungen, mit denen er die Funktionsweise von Ausstellungsräumen untersucht. Auch in seinen fotografischen Arbeiten, die der Schwerpunkt dieser Ausstellung sein werden, geht es um den Umgang mit Architektur.
Seit rund drei Jahren fotografiert Peters Tankstellen und Supermärkte bei Nacht. Sämtliche Logos, Beschriftungen und Zahlen auf Mauerflächen, Plakaten und Leuchtreklamen eleminiert er anschließend mittels elektronischer Bildbearbeitung. Was bleibt sind Bilder „universeller Archtetypen der Neuzeit“ (A. Maier), eine auf ihre Oberflächen reduzierte Einheitsarchitektur mit neonbeleuchteten Farbfeldern, wie sie uns tagtäglich und überall auf der Welt begegnet.

Ausgangspunkt seiner jüngsten Arbeiten sind zehn Hotelanlagen, die er auf Mallorca fotografiert hat. Die einzelnen Gebäudekomplexe, Swimmingpools, Grünanlagen sowie Ausblicke auf das Meer und die mediterrane Landschaft dienen Ralf Peters als ein Fundus von Versatzstücken, aus denen er zwanzig Freizeitlandschaften neu kombiniert.
Während die Tankstellenbilder eher durch Reduktion und Klarheit geprägt sind, ergibt sich nun von Bild zu Bild ein subtiles Verwirrspiel aus einander überlagernden Elementen. Die Palme, die auf dem einem Foto zwischen Hotel und Pool steht, scheint sich auf dem nächsten Foto viel weiter links zu befinden. Oder ist es ein anderen Pool an einem anderen Hotel? Vielleicht hat der Fotograf auch nur den Standort gewechselt? Oder es ist gar nicht dieselbe Palme?

In ihrer Idealisierung und Überspitzung — vor allem aber auch in ihrer Unbestimmtheit des Ortes — repräsentieren Ralf Peters Freizeitwelten Traum und Alptraum des standardisierten Massentourismus.

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