2003

  • Nimm 2 – Kunst zum Kaufen und Sammeln • 9. Nov. bis 21. Dez.  Teilnehmer
  • OUTLOOK • Michael Asher, Michael Elmgren & Ingar Dragset, Anna Gudjónsdóttir, Stefan Kern, Job Koelewijn, Rupprecht Matthies, Peter Pommerer • Eröffnung am 6. Sept. Pressetext
  • FOKUS 1 – Künstler fotografieren die Hohe Heide • Hendrikje Kühne & Beat Klein • 10. Aug. bis 26. Okt.  Pressetext  Katalog
  • many happy returns! • Kora Jünger, Christine Lemke, Stefan Panhans und Ralph Weissleder • 21. Juni bis 3. Aug.  Pressetext
  • out.look PILOT • Michael Asher, Michael Elmgren & Ingar Dragset, Anna Gudjónsdóttir, Bethan Huws, Stefan Kern, Job Koelewijn, Rupprecht Matthies, Peter Pommerer • 31. März bis 15. Juni Pressetext

Peter Pommerer — Die eingefangene Zeichnung (2003)

Peter Pommerer,
geb. 1968 in Stuttgart, lebt in Stuttgart

Der mehrteilige Bau zwischen Wald, Bach und Maisfeld zitiert fragmentarisch die Tränke und einen Teil des Eingangsbereichs der Elefantenanlage im Stuttgarter Zoo, die 1968 als moderner Betonzweckbau errichtet wurde.

Integriert ist eine Glasscheibe, die anders als beim Stuttgarter Vorbild mit transparenten Ornamenten und Elefantenfiguren überzogen ist. Beim Blick durch die Scheibe überlagert Pommerers Zeichnung vor die dahinter liegende Landschaft. Selten wird das einseitige Verhältnis von Kunst und Natur so deutlich wie anhand der Architektur „für“ Tiere, deren Gestaltung letztlich nur die Bühne für menschliche Wunschvorstellungen und Ordnungsprinzipien liefert.

 

Stefan Kern — Treppe (2003)

Stefan Kern, geb. 1966 in Hamburg, lebt in Hamburg

Auf subtile Weise stülpt sich bei Stefan Kern Kunst in den Alltag und vice versa. Sein Objekt, das sich über einen Graben am Rande einer Wiese spannt, erinnert an eine Treppe, Brücke oder Leiter und eignet sich als erhöhter Sitzplatz für zwei Personen. In seiner formal-symmetrischen Abstraktion erhält es jedoch autonomen skulpturalen Wert.

Elmgreen & Dragset – Park für unerwünschte Skulpturen (2003)

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Ingar Dragset geb. 1969 in Trondheim/N, lebt in Berlin
Michael Elmgreen geb. 1961 in Kopenhagen/DK, lebt in Berlin

Das Künstlerpaar Elmgreen & Dragset schafft mitten im Dorf Tewel einen Freiraum für Außenskulpturen, in dem die gängigen Entscheidungs- und Bewertungskriterien über Kunst im Öffentlichen Raum außer Kraft gesetzt sind. Künstler und Besitzer von Außenskulpturen, die aus den unterschiedlichsten Gründen keinen geeigneten Standort oder Lagerplatz zur Verfügung haben, können Werke zum „Park für unerwünschte Skulpturen“ beitragen.
Seither gibt es ein ständiges Kommen und Gehen. Arbeiten von Vito Acconci, Uwe Schloen, Gloria Zein, Ulla Nentwig und vielen Anderen haben vorübergehend Asyl im „Park für unerwünschte Skulpturen“ gefunden. 

Michael Asher – 53° 16’N 9° 57’O 52° 55’N 9° 8’O (2003)

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Michael Asher, geb. 1943 – gest. 2012, lebte in Los Angeles/USA

Michael Asher beschäftigt sich mit dem Wasser-, Strom- und Gasversorgungsnetzwerk in und um Neuenkirchen. Das Set von technischen Plänen und Landkarten der entsprechenden Leitungs- und Verteilersysteme in abgestuften Maßstäben kann man im Springhornhof studieren oder als Schuber erwerben. Eine Broschüre erläutert alle fachspezifischen Zeichen und Symbole. Es geht um den Zugang zu Informationen, die Zirkulation von Energie und Netzwerke, die „unter“ der Oberfläche der Landschaft liegen.

Michael Asher gehörte zu den einflussreichsten Konzeptkünstlern in den USA. Mit „subtilen aber absichtlichen Interventionen – Ergänzungen, Änderungen oder Subtraktionen – insbesondere in und von Umgebungen“ untersuchte er Zusammenhänge von künstlerischer Bedeutung und musealem Kontext.

Asher nahm an der Documenta 5 und 7, der Biennale von Venedig (1976) und bei den Skulptur.Projekten in Münster 1977, 1987, 1997 und 2007 teil.  Er hatte wichtige Einzelausstellungen im Centre Pompidou in Paris (1991), im Los Angeles County Museum of Art (2003), im Art Institute of Chicago (2005) und im Santa Monica Museum of Art (2008). 2010 erhielt er den hoch dotierten Bucksbaum Award der Whitney Biennial.

Rupprecht Matthies — „ankommen“ & „bleiben“ (2003)

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Rupprecht Matthies, geb. 1959 in Hamburg, lebt in Hamburg

Am Ortseingang begrüßt den Reisenden weithin sichtbar das Wort „ankommen“ als plastischer Schriftzug am Straßenrand. Bei der Fahrt aus Neuenkirchen hinaus, wirkt ein „bleiben“ vor der Kulisse eines kleinen Waldstücks wie ein vergeblicher Appell an den Weiter- bzw. Durchreisenden.
Matthies Wortobjekte funktionieren unweigerlich wie Kommentare zu ihrer Umgebung – mal zutreffend, mal widersprüchlich, mal mehrdeutig. Die Unmöglichkeit, das Wahrgenommene in eine endgültige Aussage zu bannen, erweist sich in vielfacher Hinsicht als produktiv.

Anna Gudjónsdóttir — Sieben Ansichten von einer Wiese mit Pflaumenbaum (2003)

Anna Gudjónsdóttir,
geb. 1960 in Reykjavik, lebt in Hamburg

Auf einer baumbestandenen Wiese wurde der natürlichen Vegetation ein knorriger Pflaumenbaum aus Bronze hinzugefügt.
Der zweite Teil der Arbeit ist ein panoramaartiges Ölgemälde von dieser Szenerie, das sich auf dem Dachboden eines nahegelegenen Bauernhauses befindet. Für die Betrachter von Landschaft, „Baumimplantat“ und Malerei entsteht ein raffiniertes Wechselspiel von natürlichem Vorbild und künstlerischem Abbild.

Peter Könitz & Karl Ciesluk – Wege (1980/2003)

 

 

 

 

Peter Könitz, geb. 1942 in Mühlheim/Ruhr, lebt bei Hamburg
Karl Ciesluk, geb. 1952 in Ottawa/CDN, lebt in Ottawa/CDN

Könitz führt den Betrachter auf einer Trasse aus unregelmäßigen Holzbohlen und parallel zur Straße ausgerichteten Stahlträgern durch das Unterholz. Aus dem Kontrast von geometrischer Form und organischem Verlauf entsteht eine plastisch-räumliche Situation des Durchdringens und Unterlaufens.

Auf der anderen Straßenseite setzt Karl Ciesluk die Bewegungsrichtung mit seinen Findling fort. Als Verweis auf die gewaltigen Kräfte, die in der Eiszeit diese Landschaft geformt haben, scheint der Stein sich wie in einem Zeitraffer den Weg durch den Waldboden gebahnt zu haben.

 

Rudolf Wachter – Raumknoten (1978/2003)

„Raumknoten“ 1978 / 2003

Rudolf Wachter, geb. 1923 in Bernried, gest. 2011

Die selbsttragende Eckverbindung besteht aus sechs Balken gleicher Abmessung, die ohne Nägel und Bolzen zusammengefügt wurden. Das Konstruktionselement aus dem Fachwerk gibt es auch als Geschicklichkeitsspiel für Kinder. Isoliert, maximiert und zweckfrei wird es zu einer raumgreifenden Skulptur, die die Architektur der umliegenden Häuser zitiert.